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[500] Versmass und Sinn zeigen; dass das Lied aus Fragmenten zusammengesetzt ist.


1. Gehe hinweg, du Beherrscher des Sinnes [böser Traum, Krankheit, Schwindel oder dergleichen], ziehe von hinnen, geh in die Ferne; in der Ferne schaue auf die Nirriti hin, vielfach ist des Lebenden Sinn.

2. Heilsames Glück wünscht man sich; zum Heile setzt man die rechte Hand in Thätigkeit (?); heilsamen Anblick [wünscht man sich] bei dem Sohne des Vivasvat [dem Jama, also in der Welt der Seligen?], an vielen Orten ist des Lebenden Sinn.

3. Wenn wir durch Wunsch, durch Tadel oder Verwünschung, wachend oder schlafend uns vergangen haben, so möge Agni alle widerwärtigen Uebelthaten ferne von uns hinwegthun.

4. Wenn wir, o Indra, Brahmanaspati, Unrecht begehen, so möge uns der weise Herr der Angiras [Brahmanaspati] vor der Bedrängniss der Hasser beschützen.

5. Wir haben heute gesiegt, erlangt; von Sünden sind wir jetzt befreit; der böse Plan, der im Wachen oder Schlafen gefasst ist, der treffe den, welchen wir hassen, der treffe den, der uns hasst.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 500-501.
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