Erste Dekade.

[218] 1. Vielfach dir opfernd rufe ich, ein Bestürmer, Agni! zu dir, wie in dem Hause eines mächtigen Zwingherrn.

2. Dem Opfrer bringt ein altes Wort, dem Agni ein erhabnes dar! wie einem Priester, der der Lieder Strahlen trägt.

3. O Agni! stierversehner Kost Gebieter du! der Stärke Sohn! o Reichthumzeuger! spende uns gewaltgen Ruhm!

4. Agni! Opfer hoch heiligend, heil'ge die Götter dem Götterfreund; ein segnender Opfrer strahlst du über die Feinde weg.

5. Gezeugt von sieben Müttern fleht zu den Weisen er zum Heil! er der der Schätze Fundament; blick her auf uns!

6. Und sie auch, welche ewig Geist, die Aditi nah' uns zum Schutz, in Seligkeit bring Freude sie, entfern den Feind!

7. Drum feiere den Nahenden, verehr den Reichthum zeugenden, rauchwogenden, unnahbare Gluth leuchtenden.

8. Des herrschet selbst durch Zauber nicht ein Sterblicher, ihm feindgesinnt, wer Agni huldigt dem Opferdarbringenden.

9. Den sündenvollen, feindlichen, o Agni! den bösgesinnten entferne weit, der Braven Herr! und schenke Heil!

10. Erhörend, Agni! meinen neu'n Lobsang o Held, o Stammesherr! verzehr mit Gluth die zaubernden, die Rakschasas!

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 218.
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