Vierte Dekade.

[225] 1. Ihn den König der Menschen, der unaufhaltsam auf Wagen fährt, den Ueberwältger aller Heere preise ich, den hehrsten Vritratödtenden.[225]

2. Wovor o Indra wir in Furcht, davor befreie uns von Furcht; o Mächtiger bewirke diess zu unserm Schutz! die Hasser und die Feind' erschlag!

3. O Hausherr! feste Säule du! du Schild der Somabringer! der stürmische, der viele Städte zerstörende Indra ist der Frommen Freund.

4. Fürwahr, o Sonne! du bist gross; fürwahr gross bist du, Aditya! dir der grossen ist Herrlichkeit, Lobwürdigste; durch Grösse, Göttin! bist du gross!

5. Wenn rossreich wagenreich und schön, wenn, Indra! stierversehn dein Freund, dann dient er stets mit heilger Speise dir, mit leuchtenden naht er dem Saal.

6. Wenn, Indra! hundert Himmel dir wären, und hundert Erden auch; nicht lautend Sonnen o Blitzschleuderer! fassen dich, nicht das Geschaffne, Welten nicht.

7. Wirst, Indra! du in Ost, Süd, West, im Nord von Männern angefleht, o Allheit! vielfach manngelockt, bist du beim Anaver, bist Mächtiger! beim Turva a.

8. Wer, o Indra! du Quell des Guts! bewältigt mich, welch Sterblicher? der Glaub' an dich, Schatzreicher! führt zum Paradiess! der Kräftige will spenden Kraft.

9. O Indra! Agni! füsselos kam den befussten sie zuvor! und kopflos mit der Zunge plaudernd, wandernd durcheilte dreissig Schritte sie.

10. O Indra, komme näh'r heran, mit opfergemässer Hülfe nah! mit segnendsten, mit schützenden, o Segnendster! mit schönverwandten, Verwandter du!

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 225-226.
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