Zweite Dekade.

[232] 1. Feindlos bist du von Ewigkeit, verwandtenlos bist Indra du zu jeder Zeit; durch Kampf begehrst Verwandschaft du.

2. Der diess und jenes uns zuvor gar schönes hergebracht, den, Freunde! preise ich, euren Indra, auf dass er hilft.

3. O kommt herbei, verletzet nicht, ihr Stürmischen! bleibt nicht zurück, gleicheifrige! ihr, Burgen selbst erschütternde!

4. Komm her, du! zu dem Indu hier, o Herr der Rosse, Kühe und der Fluren Herr! den Soma schlürfe, Somaherr!

5. Mit dir vereinet, ja fürwahr, entgegnen wir, o Stier! dem Schnaufenden ein Wort im Kampf des kuhbegabten Manns.

6. Die Kühe all, gleicheifrige! die Maruts, die durch gleiche Abstammung blutsverwandt, kosen wechselnd den Kreis der Welt.

7. Du, o Indra! beschere uns Macht, Reichthum, Hundertopfriger! Fürsorger du! und einen Sohn, der Schlachtenheld.

8. Denn so, Indra! Lobwürdger! sind wir in Liebe fleh'nd genaht und sprengten dir, wie Wellen über Wellen gehn.[232]

9. Wie Vögel sitzend um dich her, beim Milch-gekochten Meth dem süssen, klingenden, erheben, Indra! dir wir Preis.

10. Wir nun, o, du Ursprünglichster! wie grosse Lasten Tragende, hülfsuchende, rufen dich hehren Donnerer!

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 232-233.
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