Dritte Dekade.

[233] 1. Ja des süssen, durchdringenden, Honigs trinken die feurigen, welche, mit Indra wandelend, sich des segnenden Glanzes freuen, die Guten in seinem Reiche.

2. Fürwahr der Soma, ja der Rausch, gekräftigt hat dich das Gebet; o Stärkster! Donnerer! mit Macht triebst du die Schlange aus der Welt, leuchtend im eignen Reiche.

3. Indra ist zu dem Rausch erstarkt, zur Kraft durch Priester Vritras Feind, in grossen Schlachten rufen wir, in kleinen diesen uns zum Schutz; er helfe in Gefahren uns.

4. Indra! Donnrer! Blitzschleuderer! unwiderstehlich war deine Kraft, als du dies zaubervolle Wild mit deinem Zauber niederschlugst, leuchtend im eignen Reiche.

5. Schreit vorwärts! schreit entgegen! drauf! nimmer wird stumpf dein Donnerkeil! Indra! männlich ist deine Kraft, schlage Vritra, gewinn das Nass, leuchtend im eignen Reiche.

6. Wenn sich erhebt der Schlachten Kampf, fällt Reichthum als des Tapfern Loos; schirr die methtriefenden Falben an! wen schlägst, wem spendest Schätze du? uns, o Indra, spend Schätze du!

7. Sie haben gespeist und sich erfreut und haben geschüttelt das Haupt vor Lust; es sangen die selbststrahlenden Priester neuesten Lobgesang; schirr, Indra, deine Falben an!

8. Erhöre unsre Lieder schön, nicht wie einer, der nur so thut; wann machst du uns zu Glücklichen? denn dieses grade wird begehrt; schirr, Indra! deine Falben an!

9. Der Mond läuft in der Wolken Heer, am Himmel schönbeflügelt hin; nicht kennen, o Goldrädrige! eure Wohnung, o Blitze! sie; dess zeuget beide Welten mir!

10. Euer geliebtestes Gespann, das segnende, schatzführende, besingt, o Asvins! mit Gesang, der Scher, welcher euch besingt; o Süsse! höret meinen Ruf!

Quelle:
Die Hymnen des Sâma-Veda. Leipzig 1848 [Nachdruck Hildesheim 1968], S. 233.
Lizenz: