3. Der Weg nach dem Tode (3,3).

[37] 1. Da befragte ihn Bhujyu, der Enkel des Lahya. – »Yâjñavalkya«, so sprach er, »als wir als fahrende Schüler im Lande der Madra's umherwanderten, kamen wir zu dem Wohnsitze des Patañcala aus dem Geschlechte der Kapi's. Der hatte eine Tochter, die von einem Gandharva besessen war. Den fragten wir:[37] ›Wer bist du?‹ Und er sprach: ›Sudhanvan, der Nachkomme des A giras‹. Indem wir ihn sodann nach den Grenzen der Welten fragten, sprachen wir zu ihm: ›Wohin kamen [nach dem Tode] die Nachkommen des Parikshit?‹ – Wohin die Nachkommen des Parikshit kamen, das frage ich dich, Yâjñavalkya! Wohin kamen die Nachkommen des Parikshit?« –

2. Yâjñavalkya sprach: »Er hat euch gesagt, sie gelangten dorthin, wohin [alle] die kommen, die das Rossopfer darbringen. Nämlich diese Welt erstreckt sich so weit, wie zweiunddreissig Tage des Götterwagens [der Sonne] reichen. Diese [Welt] umgibt ringsum die Erde zweimal so weit. Diese Erde umgibt ringsum der Ozean zweimal so weit. Daselbst ist, so breit wie die Schneide eines Schermessers oder wie der Flügel einer Fliege, ein Raum zwischen [den beiden Schalen des Welteies]. Jene nun brachte Indra als Falke zum Winde; und der Wind nahm sie in sich auf und führte sie dorthin, wo die Darbringer des Rossopfers waren. So etwa sprach er [der Gandharva zu euch] und pries den Wind.« –

Darum ist der Wind die Besonderheit (vyashṭi) und der Wind die Allgemeinheit (samashṭi). Der wehrt dem Wiedertode, wer solches weiss! –

Da schwieg Bhujyu, der Enkel des Lahya.

Quelle:
Die Geheimlehre des Veda. Leipzig 1919, S. 37-38.
Lizenz: