4. Wie Erlösung aus diesem Zustand möglich ist.

[196] 3. »Dieses aber ist die Heilung des natürlichen Âtman (bhûtâtman): Studium der Wissenschaft des Veda, Einhaltung der eignen [Kasten-]Pflicht, Leben in den zukommenden Lebensstadien, – denn darin besteht der Wandel in der eignen [Kasten-]Pflicht; alles andre ist [so wertlos] wie die Ausläufer eines Grasbüschels; dadurch wird er des, was da droben ist, teilhaftig; wo nicht, so geht es abwärts. Und das ist die eigne [Kasten-]Pflicht, die in den Veden befohlen wird; wer diese seine eigne Pflicht übertritt, kann nicht die Lebensstadien einhalten; wenn aber einer nicht in den Lebensstadien[196] sich hält und etwa ein Asket genannt wird, so ist das ungereimt; ohne ein Asket zu sein aber, kann man weder die Erkenntnis des Âtman erreichen, noch auch die Werke vollbringen.

4. ›Das Brahman ist‹, so spricht, wer das Brahmanwissen hat; – ›dieses ist die Pforte des Brahman‹, so bezeichnet sein Tun, wer durch die Askese vom Bösen sich befreit; – ›Om! über die Grösse des Brahman‹, mit diesen Worten bringt sein Tun zum Ausdruck, wer wohlvorbereitet ohne Unterlass die Meditation übt; darum wird durch Wissen, durch Askese und durch Meditation das Brahman erkannt. Und wer es tut, der geht noch über das [niedere] Brahman hinaus und zur Übergöttlichkeit über die Götter; und so erlangt er unvergängliche, unermessliche, leidenfreie Lust, wer, solches wissend, durch jene Dreiheit (Wissen, Askese, Meditation) das Brahman verehrt.«

Quelle:
Die Geheimlehre des Veda. Leipzig 1919, S. 196-197.
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