Mundaka-Upanishad

[178] Die Upanishad der ›Kahlgeschorenen‹, die denen verkündet werden soll, die das ›Gelübde des Kopfes‹ erfüllen, war ein beliebter und darum mancherlei Zusätzen und Erweiterungen ausgesetzter Text. Wenn sich, wie in der Bhagavadgîtâ, widerspruchsvolle Ansichten finden, so werden wir das nicht einer Übergangsphilosophie oder wie man es sonst nennen mag, sondern dem stets zu Überarbeitungen geneigten indischen Geist zuzuschreiben haben. Auch unsere Upanishad harrt noch der textkritischen Behandlung, haben wir doch noch nicht einmal eine gute Materialienausgabe. Man wird es darum als zweifelhaft betrachten müssen, welcher Vers als eine Reminiszenz aus anderen Upanishaden nachträglich hinzugefügt ist; der Zweifel wird aber nicht hindern, die Schönheit einzelner Teile zu erkennen.

Der erste Abschnitt spricht von den alten Lehrern, die die Wissenschaft überlieferten, sowie von der Unterscheidung des Wissens in ein niederes, das aus den Veden usw. besteht, und in ein höheres, das von dem Unwandelbaren handelt. Das niedere Wissen ist gegenüber dem höheren wertlos; um dieses, um die wahre Welt zu erkennen, soll man einen Lehrer befragen.

Der zweite Abschnitt schildert die Entstehung der Welt aus diesem Unwandelbaren; der Darstellung der Schöpfung folgt mit manchen, wohl nicht ursprünglichen Anklängen an andere Upanishaden die Beschreibung des Brahman als Mittelpunkt der Welt wie des Individuums.

Der dritte Abschnitt fährt in dieser Schilderung fort und beschreibt danach die Wirkung der Erkenntnis in der Einzelseele sowie deren Verhältnis zum Purusha, der Weltseele, die mit dem Brahman aber nicht ohne weiteres identisch ist; denn in dem Text wird der höchste Âtman, die Weltseele, von dem Brahman und der Stätte des Brahman mehrfach unterschieden, manchmal so, daß es nicht über, sondern unter ihm steht. So am Ende des ersten Abschnitts, der das Brahman als ein Ergebnis des von dem Allwissenden, Allkundigen geübten Tapas ansieht, am Anfange des zweiten Abschnittes, wo Purusha, der himmlische, gestaltenlose Geist, von dem Akshara, dem Höchsten, Unwandelbaren, unterschieden wird; am Anfange von II, 2, wo von dem Brahman als der großen Stätte gesprochen wird, in die alles Leben eingefügt ist. Am Ende von I, 1; III, 1, 3 ist der Purusha der Ursprung des Brahman: man denke auch an die Brahmastadt II, 2, 7, in der der Âtman wohnt. Es scheint daher, daß das Brahmahaus, in[179] das die Seele des Wissenden nach III, 2, 4 einzieht, die Brahmawelt III, 2, 6, die Brahmastadt II, 2, 7 das Reich, der spirituelle Himmel ist, in dem der Purusha ebenso wie in dem einzelnen Herzen wohnt. Ganz durchgeführt ist die Scheidung nicht; dies Schwanken wird aber weniger dem Autor als der Einfügung von Zusätzen zuzuschreiben sein, die einzelne Mundakalehrer an dem Text vornahmen.


Gott Brahman, der Schöpfer des Alls, der Hüter der Welt, entstand von den Göttern zuerst. Er verkündigte seinem ältesten Sohne Atharva die Wissenschaft vom Brahman, die die Grundlage aller Wissenschaften ist.

Die Wissenschaft vom Brahman, die Brahman der einst dem Atharvan mitgeteilt hatte, verkündete dieser dem Angir; der verkündete sie, die höhere wie die niedere, dem Bharadvâjasproß Satyavâha, und dieser verkündete sie dem Angiras.

Da begab es sich, daß ein reicher Mann namens Shaunaka in geziemender Weise dem Angiras nahte und die Frage stellte: ›Was muß man erkannt haben, um diese ganze Welt zu erkennen?‹ Der sprach zu ihm: »Es gibt zwei Wissenschaften, die man kennen muß, wie die Brahmakundigen sagen, die höhere und die niedere. Die niedere besteht aus Rigveda, Yajurveda, Sâmaveda, Atharvaveda, Phonetik, Ritual, Grammatik, Auslegung, Verskunde, Zeitrechnung, Sage und Geschichte, Logik, Ritualphilosophie, Recht; die höhere ist die, durch die das Unvergängliche erfaßt wird. Was unsichtbar, unfaßbar, ohne Familie und ohne Kaste ist, was nicht Auge noch Ohr, nicht Hand noch Fuß hat, ewig, alldurchdringend, allgegenwärtig, ganz fein ist, das ist das Unvergängliche, was die Weisen als den Ursprung aller Wesen ansehen1. Wie eine Spinne ein Gewebe aus sich herausspinnt und zurücknimmt, wie auf der Erde Kräuter entstehen, Haare auf Kopf und Körper des Menschen bei Lebzeiten, so entsteht hier das All aus dem Unvergänglichen.

Das Brahman wird durch Buße aufgebaut. Daraus entsteht die Speise, aus der Speise Hauch, Verstand, Wahrheit, Welten, und in den Werken Unsterblichkeit. [Er ist ganz[180] Intellekt, ganz Wissen; seine Buße besteht aus Erkenntnis. Aus ihm entsteht das Brahman, Name und Gestalt (Individualität) und Speise2.]


(I, 1)


Das ist hier die Wahrheit. Die Werke, welche die Weisen in den Mantras erschauten, sind in der Dreiheit der Feuer vielfach ausgebreitet. Die übt ihr ständig aus Verlangen nach der Wahrheit; das ist euer Pfad in der Welt der guten Werke.

Wenn die Flamme im lodernden Feuer leckt, soll er zwischen die beiden Butteranteile die Spenden opfern. Wer sein Agnihotra opfert ohne ein Neu- und Vollmondsopfer, ohne Viermonatsopfer, ohne Opfer der Erstlingsfrüchte und ohne Gastopfer; wer es ungeopfert sein läßt; wer es ohne Opfer an die Allgötter darbringt, wer es ohne Glauben, ohne Regel opfert, dem zerstört es alle Welten bis hin zur siebenten.

Dunkel, furchtbar, geistesschnell, hochrot, hochbraun, funkenreich und allschimmernd-göttlich3: so heißen die sieben leckenden Zungen.

Wer beim Leuchten der Feuer vorgeht und die Spenden richtig opfert4, den führen sie dorthin, wo die Strahlen der Sonne sind, wo der Herr der Götter, die einzige Stätte ist. ›Komm, komm‹, so sagen die leuchtenden Spenden zu ihm und führen den Opferer auf den Strahlen der Sonne; sie sprechen lieblich zu ihm und singen: ›Das ist eure heilige, wohlbereitete Brahmawelt.‹

Dies sind achtzehn undichte Schiffe in Form von Opfern, in denen das niedere Werk befördert ist5. Die Toren, die das als besseren Teil begrüßen, die unterliegen abermals Alter und Tod. Im Nichtwissen wohnen die Selbstklugen, sich selbst für gelehrt haltend. Immer wieder geschlagen, wandeln diese Toren umher; wie Blinde, die vom Blinden geführt werden.

Die Schwächlinge, die im Nichtwissen mannigfacher Art sich bewegen, glauben: ›Wir haben unser Ziel erreicht.‹ Was die Werkbeflissenen aus Voreingenommenheit nicht kennen, das bedrückt sie. Ihre Welt geht zu Ende, und sie sinken hinab.[181]

Opfer und gute Werke für das beste haltend, kennen sie kein anderes Heil in ihrer Torheit. Wenn sie auf dem Rücken des Himmels ihre guten Werke genossen haben, gelangen sie in diese oder eine niedere Welt. [Die aber, welche Buße und Glauben im Walde anhängen, friedevollen Herzens, (der Wahrheit) kundig auf ihren Almosengang ausziehen, die gehen durch das Tor der Sonne, frei von Fehl, dorthin, wo der unsterbliche, unvergängliche Purusha (Weltgeist) wohnt6.] Ein Brahmane, der die durch Werktätigkeit aufgebauten Welten beobachtet hat, dürfte in Verzweiflung geraten. Nicht besteht der ungeschaffene (ewige, Purusha) kraft der Werke. Um der Erkenntnis von ihm willen soll er mit Brennholz in der Hand zu einem Lehrer gehen, der gelehrt und in dem Brahman fest ist. Und dem, der geziemend naht, friedvollen Herzens und voller Ruhe ist, teilt er sachentsprechend diese Wissenschaft vom Brahman mit, daß er den unwandelbaren, wahren Purusha erkenne.


(I, 2)


Das ist die Wahrheit. Wie aus einem hellen Feuer zu Tausenden ihm gleiche Funken hervorgehen, so entstehen aus dem Unwandelbaren allerlei Wesen und kehren in ihn zurück. [Im Himmel wohnt der gestaltlose Geist (purusha), der alles Äußere und Innere enthält, der ungeborene; hauchlos, manaslos, rein, höher als das Höchste, unwandelbar7.] Aus ihm werden Hauch, Manas und alle Sinne geboren, Luftraum, Wind, Licht, Wasser und die Erde, die Trägerin aller Dinge.

Agni ist sein Haupt, Sonne und Mond seine Augen, die Weltgegenden seine Ohren, seine Stimme der offenbarte Veda, der Wind sein Hauch, das All sein Herz, die Erde seine Füße; er ist die allen Wesen innewohnende Seele.


(II, 1)


Aus ihm stammt das Feuer, dessen Brennholz die Sonne ist; aus Soma der Regengott Parjanya, die Pflanzen auf der Erde; der Mann gießt seinen Samen in die Frau. Viele Geschöpfe sind dem Purusha entstammt, ihm Rik, Sâman, Yajus, die Weihe zum Somaopfer, die kleinen und großen[182] Opfer und die Opfergeschenke, das Jahr, der Opferer, die Welten, in denen der Mond strahlt und die Sonne. Aus ihm sind vielfach die Götter entstanden, Halbgötter, Menschen, Tiere, Vögel, Ein- und Aushauch, Reis und Gerste, Kasteiung, Glaube, Wahrheit, heiliges Studium und Gesetz. Aus ihm entstehen die sieben Hauche, die sieben Holzscheite samt den sieben Flammen, die sieben Zungen, die sieben Welten, in denen die Hauche sich bewegen, zu je sieben in der Höhle versteckt; aus ihm die Meere und alle Berge, ihm entströmen die Flüsse aller Art, aus ihm Pflanzen und Säfte ... Purusha ist das All, ist Werk, Kasteiung, das Brahman jenseits des Todes. Wer das kennt, was in der Höhle (des Herzens) verborgen ist, der löst den Knoten der Unwissenheit, mein Lieber.


(II, 1)


Ans Licht gebracht ist die große Stätte, die den Namen ›Geheimweg‹ führt. Dort ist alles, was sich regt, atmet und das Auge schließt, eingefügt. Ihr kennt sie als vorzüglicher denn Sein und Nichtsein. Sie steht höher als die Erkenntnis, ist für die Geschöpfe das Beste, ist glanzvoll, feiner als das Feine. Darauf sind die Welten und die Weltbewohner gegründet. Sie ist das unwandelbare Brahman, sie ist Atem, Stimme, Manas; sie ist das Wahre, Unsterbliche. Das erkenne du, mein Lieber, als Ziel.

Die große Waffe, die Geheimlehre, nehme er als Bogen, lege darauf den durch Meditation geschärften Pfeil, spanne ihn mit dem Herren ergebenen Geiste; in diesem Unwandelbaren erkenne, mein Lieber, dein Ziel. Der Omlaut ist der Bogen, der Pfeil das Selbst, das Brahman das Ziel. Aufmerksam muß man es durchbohren. Wie der Pfeil, so muß man sein.

Ihr kennt diesen, in den Himmel, Erde und Luftraum, das Manas zusammen mit allen Hauchen verwebt sind, als den einen Âtman. Alle anderen Worte gebt preis; er ist die Brücke zur Unsterblichkeit.

Wie Speichen in der Nabe des Rades, so sind in ihm die[183] Adern befestigt. Er wandelt im Innern umher, mannigfach entstehend. Mit dem Wort Om sinnt ihr dem Âtman nach. Heil euch, auf daß ihr das Ufer jenseits der Finsternis erreichet.

Er ist allkundig und allwissend. Der Âtman, dessen Größe in der Welt sich entfaltet, wohnt in der himmlischen Brahmastadt, im Äther. Er besteht aus Manas, lenkt Hauch und Leib, wurzelt in der Speise. Ihr Herz darauf richtend (?) sehen durch dessen Kenntnis die Weisen das Unsterbliche, was in Gestalt der Wonne leuchtet.

Der Knoten des Herzens wird gespalten, aller Zweifel gelöst, all sein Karman schwindet, wenn einer ihn gesehen hat, der zugleich das Hohe und Niedere ist.

In einer goldenen Burg, in einem Gefäß wohnt fleckenlos und unteilbar das Brahman. Hell, ein Gestirn unter den Gestirnen ist das, was die Kenner des Âtman kennen.

Die Sonne leuchtet dort nicht, nicht Mond noch Sterne. Nicht leuchten die Blitze, noch weniger das Feuer. Alles glänzt dort allein als sein Abglanz; durch seinen Glanz erglänzt dies alles.

Das Brahman ist das Unsterbliche im Osten und Westen, Brahman das Unsterbliche im Süden und Norden; nach unten und oben hat das Brahman sich verbreitet; Brahman ist Alles, ist das Beste.


(II, 2)


Zwei Vögel, eng befreundet, umkreisten denselben Baum. Der eine von ihnen ißt die süße Pippalafrucht; ohne zu essen schaut der andere herab8. Auf demselben Baum hat der Purusha (Einzelseele) sich niedergelassen und klagt in seiner Verwirrung ob seiner Ohnmacht. Aber wenn er den anderen (die Weltseele) als ihm erwünschten Herrscher sieht und dessen Hoheit, dann weicht sein Kummer.

Wenn er sehenden Auges den goldfarbenen Ursacher, den Herrscher, den Purusha sieht, den Ursprung des Brahman, dann schüttelt er kundig Verdienst und Sünde ab, und frei von Fehl geht er zur höchsten Gemeinschaft ein ...9[184]

Denn durch Wahrheit, durch Askese ist dieser Âtman zu erreichen, durch rechte Erkenntnis und heiliges Studium in Beständigkeit. Ganz Licht, schimmert er im Innern des Leibes; ihn schauen die Asketen, deren Schuld getilgt ist. Die Wahrheit allein siegt, nicht das Unrecht; durch die Wahrheit ist der Götterweg gebreitet, auf dem die Rishis nach Erlangung ihrer Wünsche nahen, wo die höchste Stätte der Wahrheit liegt.

Groß ist er und himmlisch und von unfaßbarer Gestalt und erglänzt doch feiner als das Feine. Er liegt in weiter Ferne und ist hier in der Nähe. Er ruht in einer Höhlung in denen verborgen, die es hier sehen.

Nicht erfaßt man ihn mit dem Auge, nicht mit der Rede, nicht mittels der Götter, mit Askese oder Werk. Der aber, dessen Inneres durch die Klarheit der Erkenntnis gereinigt ist, erschaut den Unteilbaren im Denken. Der Âtman ist unendlich fein, nur mit dem Geiste zu erkennen. In ihn ist der Lebenshauch in fünffacher Form eingegangen. Mit dem Lebenshauch ist der Geist der Wesen ganz verwoben; ist der geläutert, dann entfaltet sich der Âtman.

Welche Welt auch immer ein Mensch von geläutertem Wesen mit seinem Manas beleuchtet, welche Wünsche er immer hegt, diese Welt, diese Wünsche erlangt er. Darum soll der, der gedeihen will, einen Kenner des Âtman verehren.


(III, 1)


Er kennt die höchste Brahmastätte, in der alles ruht und hell leuchtet. Die Weisen, welche ohne Wünsche den Purusha verehren, gelangen über alles Unreine hinaus10.

Wer Wünsche im Sinne hat und hegt, der wird hier oder dort infolge dieser Wünsche wiedergeboren. Wer aber mit Wünschen abgeschlossen und sein Inneres bereitet hat, in dem schwinden schon hier alle Wünsche.

Der Âtman ist nicht durch Belehrung, nicht durch Opfer, nicht durch viel Gelehrsamkeit zu begreifen. Wen er sich selbst ausersieht, von dem ist er zu begreifen. Ihm offenbart[185] sich der Âtman. Der Âtman ist nicht von dem Schwächling zu gewinnen, nicht durch Unachtsamkeit noch durch ungeeignete Buße. Wer aber kundig mit diesen Mitteln sich bestrebt, dessen Âtman geht in die Brahmastätte ein. (Kâthaka-Up. oben S. 165)

Die Rishis, die zu ihm gelangten, erfüllt mit Erkenntnis, wohlbereiteten Herzens, frei von Leidenschaft, abgeklärt: weise und voll Hingabe ihres Ichs gehen diese, die überall den Alldurchdringenden gefunden haben, in das All ein.

All die Asketen, die durch die Kenntnis des Vedânta sich über ihr Ziel vergewissert und ihr Wesen infolge der Weltentsagung geläutert haben, werden zur Zeit ihres Endes in der Brahmawelt vom Tode frei und erlöst. Die fünfzehn Teile sind geschwunden; alle Götter zu ihrem Ausgang in den entsprechenden Gottheiten zurückgekehrt, alle Werke und der aus Erkenntnis bestehende Âtman werden alle zur Einheit in dem Höchsten, Unvergänglichen.

Wie die dahinfließenden Ströme im Meere untergehen und ihre Individualität verlieren, so wird der Kundige von seiner Individualität erlöst und geht in den himmlischen Purusha ein, der höher als das Höchste ist.

Der, welcher das höchste Brahman kennt, wird selbst zu Brahman; nicht ist in seinem Geschlecht einer, der nicht das Brahman kennt. Er überwindet den Kummer, er überwindet das Übel. Von den Knoten in seinem Herzen befreit, wird er unsterblich. Und so heißt es in einem Verse:

Die an Werken reichen Vedakenner, die im Brahman gefestigt sind, opfern sich selbst im Glauben dem einzigen Rishi. Er soll denen diese Wissenschaft vom Brahman verkünden, die das ›Kopfgelübde‹ nach der Vorschrift vollzogen haben.

Das ist die Wahrheit, die der Rishi Angiras verkündet hat. Keiner studiert sie, der nicht das Gelübde vollzogen hat. Verehrung den höchsten Rishis, Verehrung den höchsten Rishis.«


(III, 2)

1

Siehe Shvetâshvatara 3, 7ff. Die Ausgabe in der Ânandâshrama Sanskrit Series hat hier noch einen zusätzlichen Vers: ›Es gibt nichts Höheres als dies, nichts Feineres, nichts Stärkeres. Wie ein Baum steht der Eine fest am Himmel, vom Purusha ist das All erfüllt‹; ein Zeichen, wie die Erweiterungen entstehen.

2

Die Worte yaḥ sarvavid, charakteristisch schon durch den Wechsel des Geschlechts, sind wohl nur ein Zusatz, der als Parallele hinzugefügt ist. Das zweimalige Erwähnen der ›Speise‹ weist ebenfalls darauf hin.

3

Die Übersetzung bleibt gezwungen und besagt noch weniger als die Namen im Original.

4

Text unsicher.

5

Besser vielleicht statt uktam zu lesen ûdham (ashtâdashodham).

6

Einschub, der dem folgenden vorgreift und Reminiszenz eines Lehrers ist, der dem eben Gelesenen gegenüber sich oder seine Schüler auf die wahre Erkenntnis voraus hinweisen will. Er unterbricht hier den Zusammenhang.

7

Die kleiner gedruckten Sätze enthalten nur eine weitere und wiederholende Ausführung des vorher Gesagten. Einzelne Sätze finden sich auch TÂr, X. 10.

8

Der Vers ist hier in anderem als dem ursprünglichen Sinne (siehe V. Myth. I, 466) verwendet.

9

Der ausgelassene Satz nicht verständlich an dieser Stelle.

10

Lies ashukram.

Quelle:
Upanishaden. Altindische Weisheit aus Brâhmanas und Upanishaden. Düsseldorf/Köln 1958, S. 178-186.
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