7. Der Weg des Edlen

[40] Deshalb ehrt der Edle das Wesen, aus dem die Geisteskraft (ausstrahlt), und schreitet vor auf dem Weg des Fragens und Forschens. Er ermißt alle Weite und Größe und durchdringt alles Geistige und Geheimnisvolle. Er verfolgt alle Höhen und Klarheiten und schreitet auf dem Weg von Maß und Mitte. Er übt das Alte und erkennt das Neue. Er ist ehrlich und fest und hält die Sitte hoch.

Darum ist der Edle als Oberer nicht stolz und als Unterer nicht aufsässig. Wenn in einem Staat der Weg (der Ordnung) herrscht, so reichen seine Worte hin, ihm Einfluß zu verschaffen. Wenn in einem Staat der Weg verloren ist, so reicht sein Schweigen hin, ihm Duldung zu verschaffen. In den Liedern heißt es (III Da Ya III, 6, 4):


»Wer klar ist und weise,

der weiß sich zu schützen.«


Damit ist wohl eben dies gemeint.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 40.
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