21. Sünden

[137] Fehler haben und nicht imstande sein, sie zu bessern, ist Trägheit; handeln und nicht imstande sein, Folge zu zeigen, ist eine Schande; gute Menschen schätzen und nicht mit ihnen zusammen sein, ist beschämend.

Etwas nicht wissen und nicht fragen, ist Eigensinn; etwas sagen, das man nicht kann, bringt Verlegenheit; in seiner Zuneigung und Abneigung wechselnde Gedanken hegen, ist Unklarheit.

Etwas sagen, das man nicht ausführen kann, ist Betrug; sich mit etwas beschäftigen, das einen nichts angeht, ist Eitelkeit; Gemeinplätze in wohlgesetzten Worten aussprechen, ist leeres Geschwätz.

Ohne jemand Nutzen zu bringen, ein hohes Gehalt beziehen, ist Diebstahl; gerne streitbare Reden führen, ist Frechheit; Menschen zum Tode verurteilen ohne inneren Schmerz, ist Mord.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 137-138.
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