1. Der rechte Weg

[150] Meister Dsong sprach: Wandel heißt Wandel in der Sitte. Die Sitte verlangt, daß man zu den Vornehmen ehrerbietig ist, zu den Alten ehrfürchtig, zu den Kleinen liebevoll, zu den Jugendlichen freundschaftlich, zu den Geringen gnädig: Das ist die Sitte. Wer darin wandelt, der wandelt recht; wer das als Grundsatz nimmt, der ist gerecht.

Was man aber heutzutage als Wandel bezeichnet, das ist den Oberen widersprechen, die Unteren in Gefahr bringen, den rechten Weg durchqueren und sich mit Gewalt durchsetzen. Die Welt ist ohne den rechten Weg. Darum ist es so. Wenn der rechte Weg auf Erden herrschte, so würden solche Menschen amtlich verfolgt werden.

Quelle:
Li Gi. Düsseldorf/Köln 1981, S. 150.
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