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[253] Der Hirsch der lockt mit frohem Laut,
Er ißt des Waldes würzig Kraut.
Gar edle Gäste hab' ich hier.
Die Harfe schallt, die Pfeife klingt,
Die Pfeife klingt, ihr' Zünglein schwingt;2
Der Gabenkorb Geschenke bringt.3
Denn Männer sind es, die mich lieben,
Mir zeigen, welcher Weg gelingt.4
Der Hirsch der lockt mit frohem Laut,
Er ißt des Waldes süßes Gras.
Gar edle Gäste hab' ich hier;
Ihr Tugendlob, wie glänzet das!
Es zeigt dem Volke: seid nicht laß!
Die hohen Männer sind das Vorbild, sind das Maß.
Hier hab' ich auserles'nen Wein,
Deß freuen sich die edlen Gäste desto baß.
[253]
Der Hirsch der lockt mit frohem Laut,
Er ißt des Waldes grün Gerank.
Gar edle Gäste hab ich hier
Bei Harfenschall und Lautenklang.
Bei Harfenschall und Lautenklang
Weilt holde Freude doppelt lang'.
Hier hab' ich auserles'nen Wein,
Daß in der edlen Gäste Herzen Freude geh' in Schwang.
1 | Diesem Lied, ursprünglich für Fürstenhöfe bestimmt, ist in China allgemeines Festlied zur Begrüßung geehrter Gäste geworden. |
2 | Metallzungen in den Pfeifen brachten die Töne hervor. |
3 | Das Beschenken der Gäste bewies deren Werthschätzung. |
4 | Das Chinesische: »schì ngò tschēu hâng«, wörtlich: »zeigen mir den wollkommenen Weg,« enthält zugleich ein Wortspiel, indem es auch heißen könnte: »den Weg der Tschēu«. |