Siebzehntes Bruchstück

Die Fragen des Jüngers Piṉgiyo

[262] Piṉgiyo:


1120

Ein Greis, der bin ich, ohne Kraft, mein Glanz ist hin,

Das Auge blinzelt und das Ohr ist müde:

Laß' nicht verdorben irrend ab mich scheiden,

Zeig' an die Satzung, daß auch ich sie schaue,

Geburt und Alter wie man hier verleugnet.


Der Herr:


1121

An Formen wer Verfall da merkt allmählich,

Muß Folter an den Formen leiden lässig:

So laß' denn, Piṉgiyo, dich nicht mehr binden,

Verleugne Form, entwesen ihr auf immer.


Piṉgiyo:


1122

Woher der Wind im Raume weht und Mittelraum

Und oben, unten, aller zehn der Orte je:

Da ist dir kein Gesicht, Gehör, Gedanke fremd,

Es birgt die Welt nicht was verborgen sei vor dir!

Zeig' an die Satzung, daß auch ich sie schaue,

Geburt und Alter wie man hier verleugnet.


[263] Der Herr:


1123

Um Durst verdungen weil man wohl die Menschen merkt,

Wie Qual sie geißelt, Alter übermächtigt,

So laß' denn, Piṉgiyo, dich nicht mehr binden,

Verleugne Durst, entwesen ihm auf immer.

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 262-264.
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