III. Bd., XXIII. Thls.

11.-22. Suttas.

Māro[940] 17 und seine Substrate

So habe ich gehört: Zu einer Zeit weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Waldhaine des Anāthapiṇḍiko. Da begab sich der ehrwürdige Rādho zu dem Erhabenen und setzte sich zur Seite nieder. Hierauf sprach der ehrwürdige Rādho zu dem Erhabenen also:

»›Māro, Māro‹, so sagt man, o Herr; wer ist nun aber, o Herr, Māro?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist Māro, das Gefühl ist Māro, die Wahrnehmung ist Māro, die Unterscheidung ist Māro, das Bewusstsein ist Māro.«

»›Das Vergängliche, das Vergängliche‹, so sagt man, o Herr; was ist nun aber, o Herr, das Vergängliche?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist vergänglich, das Gefühl ist vergänglich, die Wahrnehmung ist vergänglich, die Unterscheidung ist vergänglich, das Bewusstsein ist vergänglich.«

»›Das Leiden, das Leiden‹, so sagt man, o Herr; was ist nun aber, o Herr, das Leiden?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist Leiden, das Gefühl ist Leiden, die Wahrnehmung ist Leiden, die Unterscheidung ist Leiden, das Bewusstsein ist Leiden.«

»›Das Nicht-Selbst, das Nicht-Selbst‹,18 so sagt man, o Herr; was ist nun aber, o Herr, das Nicht-Selbst?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist Nicht-Selbst, das Gefühl ist Nicht-Selbst, die Wahrnehmung ist Nicht-Selbst, die Unterscheidung ist Nicht-Selbst, das Bewusstsein ist Nicht-Selbst.«

»›Dem Entstehn unterthan, dem Entstehn unterthan‹, so sagt man, o Herr; was ist nun aber, o Herr, dem Entstehn unterthan?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist dem Entstehn unterthan, das Gefühl ist dem Entstehn unterthan, die Wahrnehmung ist dem Entstehn unterthan, die Unterscheidung [941] ist dem Entstehn unterthan, das Bewusstsein ist dem Entstehn unterthan.«

»›Dem Vergehn unterthan, dem Vergehn unterthan‹, so sagt man, o Herr; was ist nun aber, o Herr, dem Vergehn unterthan?«

»Der Körper, wahrlich, Rādho, ist dem Vergehn unterthan, das Gefühl ist dem Vergehn unterthan, die Wahrnehmung ist dem Vergehn unterthan, die Unterscheidung ist dem Vergehn unterthan, das Bewusstsein ist dem Vergehn unterthan.

Dies erkennend, Rādho, ist der verstehende heilige Jünger der Körperlichkeit satt und überdrüssig, er ist des Gefühls, der Wahrnehmung, der Unterscheidungen und des Bewusstseins satt und überdrüssig; satt empfindet er Ekel gegen alles Sein; durch seinen heiligen Wandel erlöst er sich; ›In dem Erlösten ist die Erlösung‹: diese Erkenntniss geht auf – ›Vernichtet ist die Geburt, vollendet das Asketenleben, gethan was zu thun war, nicht mehr ist ferner diese Welt‹: so erkennt er.«

Quelle:
Die Reden Gotamo Buddhos. Bd. 3, Zürich/Wien 1957, S. 940-942.
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