§ 63. Die Mittel, den Penis zu vergrößern.

[476] Man salbe den Penis mit den Stacheln des auf den Bäumen lebenden Gewürmes, reibe ihn zehn Nächte mit Öl ein, salbe ihn immer wieder, und reibe ihn nochmals ein; wenn er auf[476] diese Weise Geschwulst zeigt, lege man sich mit dem Gesichte nach unten auf das Bett und lasse ihn durch ein Loch in demselben hängen. Wenn man dann mit kühlenden Essenzen den Schmerz gestillt hat, bringt man den Penis entsprechend der Entwicklung der Geschwulst zur vollen Geltung. Das ist die Schwellung auf Lebenszeit bei den Lebemännern, die den Namen »von Insektenstacheln herrührend« führt. – Eine Vergrößerung auf einen Monat bewirkt das Einreiben mit dem Safte von Physalis flexuosa, Batate, jalaśūka1, Solanum-Früchten, frischer Büffelbutter, von Elefantenohr2 und Heliotropium indicum, mit jedem einzelnen; auf sechs Monate, wenn man aus diesen Essenzen eine Speise kocht und den Penis mit Öl einreibt. Granatbaum-und Koloquinthengurkenfrüchte, Cucumis utilissimus und der Saft von Solanum-Früchten, bei langsamem Feuer gekocht und mit Öl eingerieben oder besprengt. Diese und andere Mittel erlerne man von geeigneten Leuten. – Das sind die Mittel, den Penis zu vergrößern.

Fußnoten

1 »Ein im Schlamm lebendes Tierchen«; Y.: lokapratītam!


2 Butea frondosa, Arum macrorhizum, Ricinus communis oder roter Ricinus.

Quelle:
Das Kāmasūtram des Vātsyāyana. Berlin 71922, S. 476-477.
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