Äbicht

[56] * Äbicht, adj. et adv. welches noch in einigen Provinzen, z.B. in Schlesien, auch im Hochdeutschen bey einigen Handwerkern, z.B. den Hutmachern, Tuchmachern u.s.f. üblich ist, und so viel als umgekehrt bedeutet. Die äbichte Seite des Tuches, die linke, umgekehrte. Einem eine Äbichte geben, eine Maulschelle mit verwandter Hand.

Anm. Äbicht, oder wie es in einigen Provinzen auch geschrieben wird, eiwig, ist ein altes und in Oberdeutschland noch überall gebräuchliches Wort. Abahe beym Kero, aboha beym Isidor, und abaho beym Ottfried, bedeuten nicht allein im physischen, sondern auch im moralischen und figürlichen Sinne, so viel als verkehrt, falsch; wovon Schilters Glofs v. Abahe nachzusehen ist. Das Schwed. afwig hat noch eben dieselben Bedeutungen, S. Ihre h.v.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 56.
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