Äntengrün, das

[390] Das Äntengrün, genit. indecl. des Äntengrün, plur. car. oder die Äntengrütze, plur. car. ein meisten Theils Niedersächsischer Nahme derjenigen Wasserpflanze, welche den Hochdeutschen unter dem Nahmen Meerlinsen und Wasserlinsen bekannter ist; Lemna minor, L. S. Meerlinsen. Die letzte Hälfte des Nahmens Äntengrütze, oder, wie er in einigen Gegenden lautet, Äntengries, ist dem Frisch zu Folge, aus dem Holländ. Kroos, Gras, entstanden, mit welchem Nahmen die Holländischen Schiffer alles Grüne, welches auf dem Wasser wächset, zu belegen pflegen. Da aber die Niedersachsen diese Pflanze auch Aantekruud nennen, so kann auch hieraus leicht Grütze geworden seyn. Übrigens heißet diese Pflanze in Niedersachsen auch Äntenflott oder Antflott, im Hannöverischen Marlen, im Dän. Aandemad. Sie wird von den Änten und Gänsen begierig gesucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 390.
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