Änterich, der

[391] Der nterich, des -es, plur. die -e, das Männchen unter den Änten, welches auch der Antrich, Anter und Antvogel genannt wird, obgleich der letztere Nahme an andern Orten von dem ganzen Geschlechte der Änten überhaupt gebraucht wird.

Anm. Die letzte Sylbe rich ist wohl nicht die bloße Alemannische unbedeutende Verlängerung für Anter, wie Frisch behauptet, sondern das zusammen gezogene alte Drake, ein Mann, von welchem das Anfangs-D von dem vorher gehenden t verschlungen worden. Es erhellet dieses daraus, weil der Änterich nicht nur im Schwed. Andrake, sondern im Hannöverischen auch nur schlechthin Drake, und im Engl. Drake, d.i. der Mann, genannt wird. Übrigens heißt er in Pommern und andern Niedersächsischen Gegenden der Erpel, welches mit dem Latein. Verpa überein zu kommen scheinet; im Osnabrückischen Wyk, in Preußen und um Bremen Warte, ohne Zweifel von dem alten War, Ur, Goth. Wair, Angels. Wer, Latein. Vir, ein Mann, S. Wärwolf; im Meklenburgischen Wetick; im Lateine der mittlern Zeiten Anetarius, welches mit dem Deutschen Anter überein stimmet, und im Schwedischen auch Anckebonde, gleichsam der Äntenmann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 391.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: