Überschießen

[770] Überschießen, verb. irreg. 1. Ǘberschießen, ich schieße über, übergeschossen, über zu schießen, als ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben. 1) Über etwas schießen, mit dessen Verschweigung. Die Wand ist zu hoch, man kann nicht überschießen, besser darüber. 2) Der Leithund schießt über, wenn er aus Hitze über die Fährte hin schießt oder eilt, ohne solche zu bemerken. Wird aber die Fährte ausgedruckt, so fällt der Ton auf das Zeitwort, und alsdann überschießt der Hund die Fährte. 3) Außer der bestimmten Anzahl hinzu schießen oder thun. Der Buchdrucker schießt über, wenn er mehr Bogen abdrucken lässet, als bestimmt worden; wo der Ton auf dem Vorworte bleibt, wenn gleich die Zahl in der vierten Endung ausgedruckt wird. Funfzig Exemplare überschießen. S. auch Überschuß.

2. Überschḯeßen, als ein Activum, ich überschieße, überschossen, zu überschießen. 1. Über etwas hin schießen, mit dessen Meldung, doch nur bey den Jägern. Man überschießet ein Wild, wenn man darüber hin schießet, ohne es zu treffen. 2) Sich überschießen, mit dem Leibe über den Kopf hin schießen oder fallen; im gemeinen Leben sich überpurzeln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 770.
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