Überwerfen

[783] Überwerfen, verb. irreg. act. S. Werfen. 1. Ǘberwerfen, ich werfe über, übergeworfen, über zu werfen. (1) Einen Mantel[783] überwerfen, über sich, ihn in der Eil und nachläßig umnehmen. (2) Die Bäcker werfen den Teig über, wenn sie denselben in Stücken an das andere Ende des Troges werfen, um die darin befindliche Luft in Bewegung zu setzen. Einen Stein überwerfen, über den Fluß, über die Mauer, besser hinüber oder darüber werfen. S. auch Überwurf.

2. Überwérfen, überworfen, zu überwerfen, welches nur in figürlichem Verstande üblich ist. Sich mit jemanden überwerfen, sich mit ihm zanken, uneins mit ihm werden, und solches durch Worte ausdrücken. Sie haben sich mit einander überworfen. So auch die Überwerfung. Obgleich diesem Worte kein harter Nebenbegriff anklebt, so scheint es doch eigentlich sich balgen bedeutet zu haben, von welcher veralteten Bedeutung, die noch übliche eine Figur ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 783-784.
Lizenz:
Faksimiles:
783 | 784
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika