Āusguß, der

[598] Der Āusguß, des -sses, plur. die -güsse. 1) Die Handlung des Ausgießens, in der ersten Bedeutung dieses Verbi; ohne Plural. Der Ausguß des Wassers. 2) Dasjenige, was ausgegossen wird. Dahin gehöret der Ausguß in den Schmelzhütten, d.i. dasjenige Werk, welches aus dem Herde vermittelst der Ausgußkelle in die Ausgußpfännchen gegossen wird. Ingleichen, was man von diesem Werke zu Nehmung der Stichprobe in ein Grübchen auf einen Ziegelstein zu gießen pfleget. Hallers: mich durchläuft ein Ausguß kalter Schrecken, ist eine viel zu harte Figur. 3) Der Ort, durch welchen ein flüssiger Körper ausgegossen, oder hinaus gegossen wird. So wird die Öffnung, durch welche man die Unreinigkeiten aus den Häusern gießet, ein Ausguß, Durchguß, oder Gußstein genannt. Ausgüsse oder Ausgußröhren, in den Bergwerken, sind Schläuche, oder Röhren, durch welche das Wasser aus den Pumpen fließet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 598.
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