[1084] -Ren, eine Endsylbe vieler Zeitwörter, welche in manchen mit Ausstoßung des e nur rn, und in andern mit Versetzung des r -ern lautet. Sie hat vornehmlich einen doppelten Ursprung.
1) Viele solche Zeitwörter stammen unmittelbar von Nennwörtern oder Partikeln her, welche sich auf ein r endigen, da denn eigentlich nur n oder en die Endsylbe ist. Dergleichen sind ändern, anders machen, ankern, von Anker, äußern, von außer, bildern, von dem Plural Bilder, blättern, buttern, dörren, empören, klären, erweitern, erwiedern, federn, fiedern, feuern oder feuren, geifern, hindern u.s.f. S. -Ern.
2) In andern hingegen ist es eine eigene Ableitungssylbe, welche manchen Zeitwörtern angehänget wird, Intensiva und zuweilen auch Iterativa daraus zu bilden, da es denn oft geschehen ist, daß das einfache Zeitwort verloren gegangen ist, und nur das abgeleitete übrig gelassen hat. Von dieser Art sind mähren, von mähen, bewegen, flackern, von flacken, gehren in begehren, von dem veralteten gahen, jahen, sagen; von gehren ist girren ein neues Intensivum. Ferner wahren, währen, wehren, donnern, von tönen, Lat. tonare, erinnern, fordern, flistern, flattern, bohren, kehren, spühren, von spähen, rühren u.s.f. Von welchen allen sich bey genauerer Untersuchung immer noch das einfachere Zeitwort wird auffinden lassen. Es ist so wenig als irgend eine andere Ableitungssylbe ein bloßer leerer Schall, sondern allem Ansehen nach ein Verwandter von rennen, rinnen, und dessen Stammworte, dem veralteten renen, rinen, so fern es sich fortbewegen bedeutet, zumahl, da schon das r allein eine zitternde Bewegung andeutet, und also ein sehr natürliches Bild so wohl des erhöheten Grades der innern Stärke als auch der Wiederhohlung ist. Da l und r beständig in einander übergehen, so ist auch die in andern Zeitwörtern eingeführte Ableitungssylbe -len mit demselben verwandt, nur nicht so fern dieses in manchen Wörtern eine verkleinernde Bedeutung hat. S. -Ern.