Agrimone, die

[183] Die Agrimōne, plur. inusit eine Pflanze, welche wild an den Wegen und Zäunen, und auf ungebaueten Feldern wächst; Agrimonia Eupatoria, L. Da diese Pflanze schon lange als ein heilsames Wundkraut bekannt ist, so ist ihr Nahme in dem Munde des Volkes auch gar sehr verunstaltet, und bald Adermennig, bald Angermennig, am häufigsten aber Odermennig daraus gemacht worden. Im Dän. heißt sie Agermaane, gleichsam Ackermohn. Es wäre zu untersuchen, ob dieses letztere nicht ihr wahrer Nahme ist, aus welchem der Lateiner Agrimonia gemacht worden. Übrigens wird sie im Deutschen auch Leberkraut, Leberklette, Königskraut, Gränsich, Bruchkraut, Drachenkraut und Heil aller Welt genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 183.
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