Angēlike, die

[303] Die Angēlike, plur. inus. aus dem Lat. Angelica. 1) Eine Pflanze mit fünf Staubfäden, zwey Staubwegen, und einer rundlichen eckigen Frucht; Angelica, L. Sie hat einen hohlen, dicken, knotigen Stängel, längliche, um den Rand gekerbte, saftgrüne Blätter, und eine starke, scharfe und wohl riechende Wurzel. Den Lateinischen Nahmen, bey welchem radix zu verstehen ist, hat diese Pflanze wegen der heilsamen Kräfte ihrer Wurzel, besonders wider alles Gift, erhalten. Im Deutschen nennet man sie daher auch Engelwurz, heilige Geistwurz, Brustwurzel, Luftwurzel, und im Norwegischen, wo sie besonders häufig wächset, Engelsker, Engelurt, Quanne, Quannerod; mit welchem letztern Nahmen der Altschwedische Huann überein kommt, welchen Grupen mit Hüne, Hune, Herr oder Riese, für einerley hält, und daraus muthmaßet, daß die alten Schweden auch die Engel Huann genannt haben. 2) Der Nahme eines gewissen musikalischen Saiten-Instrumentes; Franz. Angelique.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 303-304.
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