Anschere, die

[355] Die Anschêre, plur. die -n, bey den Webern, das in die Länge ausgespannte Garn zu einem Gewebe, von scheren, theilen, ordnen, welches S. In den gemeinen Mundarten wird dieses Wort gemeiniglich Anschire und Anschür ausgesprochen, die Anschere selbst aber, wird auch die Scherung, Nieders. Scherels, der Aufzug, die Kette, das Werft, der Zettel, bey den Bortenwirkern der Anschweif, und bey den Raschmachern der Anwurf genannt; alles im Gegensatze des Einschlages oder Eintrages.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 355.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika