Ansieden

[371] Ansieden, verb. irreg. act. S. Sieden. 1) Anfangen an etwas zu sieden, eine Sache durch Sieden zu einer andern Arbeit vorbereiten. So sieden die Färber die Zeuge an, welche gefärbet werden sollen, wenn sie selbige vorher mit gewissen Salzen sieden, oder nur in selbige einweichen, damit sie zur Annehmung der Farbe geschickt werden. Verschiedene Metallarbeiter pflegen die Metalle, welche sie versilbern wollen, gleichfalls anzusieden. 2) Durch Sieden mit einem andern Körper verbinden. So muß man vermuthlich das Ansieden der Schmelzhütten erklären, welches nichts anders ist, als eine Vermischung des Bleyes und der silberhaltigen Erze zu einem Körper, wobey das Silber in das Werk gehet, die Schlacken aber stehen bleiben; eine Arbeit, welche in dem Ansiedetiegel geschiehet. So auch die Ansiedung. S. auch Ansud.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 371.
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