Aufhängen

[497] Aufhängen, verb. reg. act. 1) In die Höhe hängen. Wäsche aufhängen. Ein Kleid aufhängen.


Wer hält in dünnen Lüften die aufgehangne (aufgehängte) Last?

Dusch.


Sieh her, ich eile zurück und hänge den Raub

An diesem Weidenbaume auf,

Raml.


Einen Dieb aufhängen, an den Galgen hängen. 2) Auf oder an etwas hängen. (a) Eigentlich. So hängen die Wagner den Kasten eines Wagens auf, wenn sie ihn auf das Wagengestelle setzen. (b) Figürlich, eine schädliche oder doch schlechte Sache mittheilen. Einem eine Krankheit aufhängen. Ehe ich mir eine gelehrte Frau aufhängen ließe, Less. Ferner, eine Unwahrheit zu glauben bewegen, aufbinden. Wer hat dir das Mährchen aufgehängt? Ingleichen, auf eine verschwenderische Art an jemanden wenden, im verächtlichen Verstande. Sie hängt dem liederlichen Menschen alles auf. Daher die Aufhängung, in der ersten Bedeutung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 497.
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