Augenweide, die

[566] Die Augenweide, plur. obgleich selten, die -n, ein Gegenstand, an welchem man seine Augen weidet, oder welchen man mit Belustigung siehet. Das ist seine Augenweide. Den Dichtern unter den Schwäbischen Kaisern war dieser Ausdruck sehr geläufig.


Mines libes ougenweide

Dast diu liebu frowe min, sang

Hesso von Rinach.


Seht an die heide, seht an den gruenen walt,

Lichter ougenweide der hant si gevalt,

Ottfried v. Nissen.


Miner wunnen spiegel der ist verlorn

Den ich mir hete ze sumerlichen ougenweide erkorn,

Reinmar der Alte.


Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 566.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: