August, der

[567] Der Augúst, des -es, plur. inusit. oder der Augustmonath, des -es. plur. die -e, der achte Monath im Jahre, der diesen Nahmen bey den Römern dem Kaiser Augusto zu Ehren bekommen hat. Carl der Große gab ihm den Nahmen Aranmanoth oder Erntemonath, der aber nie allgemein geworden ist. In den Weinländern nennet man ihn im Scherze auch den Weinkoch, weil die Weintrauben in demselben ihre Reife und Zeitigung erhalten müssen.

Anm. Weil in den nördlichen Provinzen Deutschlandes die Ernte in diesen Monath fällt, so nennet man selbige in Niedersachsen gleichfalls den Aust, ein Nahme, welchen die meisten nördlichen Völker gleichfalls angenommen haben. Denn so heißt die Ernte bey den Dänen und Schweden Host und Höst, bey den Wallisern Awst, bey den Bretagnern Eawst, bey den Holländern Ooghst, und selbst bey den Franzosen bedeutet Aout nicht allein den Augustmonath, sondern auch die Ernte. Ernten heißt daher im Niedersächsischen austen, im Holländ. oogsten, im Schwed. hösta, und bey den Bretagnern eausti.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 567.
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