Ausarbeiten

[572] Ausarbeiten, verb. reg. act. 1) Aus der Tiefe arbeiten, vertiefte Arbeit verfertigen, bey verschiedenen Handwerkern und Künstlern. Ein Stück Metall mit dem Grabstichel, mit dem Meißel ausarbeiten. 2) * Durch Arbeit heraus bringen. So bedeutet ausarbeiten bey den Fleischern so viel, als dem geschlachteten Viehe die Haut ablösen. Einen Ochsen ausarbeiten. 3) Durch Übung des Leibes zu seiner Bestimmung geschickt machen. Der Soldat muß getummelt und ausgearbeitet werden. Bey den Jägern bedeutet es, einen Hund nach den Regeln der Kunst zur Jagd brauchbar machen. Doch wird es nur von den Leit- Schweiß- und Bürschhunden gebraucht; von den Hühnerhunden heißt es abrichten, und von den übrigen Jagdhunden gewöhnen und einhetzen. In weiterer Bedeutung, bis zur Vollkommenheit bearbeiten. Einen Kupferstich ausarbeiten. Ein ausgearbeitetes Gemählde. 4) Überhaupt, nach einem gemachten Entwurfe durch Bemühung zu Stande bringen, in seinen völligen Zusammenhang setzen; doch nur von den Werken des Geistes. Einen Plan ausarbeiten, ihn in Gedanken nach allen seinen Theilen entwerfen. Eine Schrift, eine Rede, ein Buch ausarbeiten. 5) Aufhören zu arbeiten; als ein Neutrum mit haben. So auch die Ausarbeitung, welches auch in der vierten Bedeutung für ein ausgearbeitetes Werk des Geistes, eine Schrift, gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 572.
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