Bärwurz, die

[741] Die Bärwurz, plur. inusit. ein Nahme, welcher im gemeinen Leben mehreren von einander verschiedenen Pflanzen gegeben wird. 1) Der Bärenklau, Heracleum Sphondylium, L. S. dieses Wort. 2) Dem Bärwinkel, Vinca, L. S. Sinngrün, Durchwachs. 3) Dem Haarstrang, oder Roßkümmel, Peucedanum, L. der auch Saufenchel, Bärfenchel, Bärdill, genannt wird. 4) Dem Athamantha Meum, L. welches haarförmige Blättchen, und glatten gestreiften Samen hat, und auf den Gebirgen Italiens, der Schweiz und Thüringens wächset. Es scheinet, daß in einigen dieser Nahmen die erste Sylbe nicht so wohl von Bär, ursus, herkomme, sondern von den Wirkungen, welche man diesen Pflanzen in Zufällen der Bärmutter zugeschrieben, herrühre. Das Peucedanum wird in einigen Mundarten auch Burtillen, Bartillen genannt, welches wohl so viel Bauerdill heißen soll.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 741-742.
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