Bühel, der

[1248] * Der Bühel, des -s, plur. ut nom. sing. eine im Hochdeutschen veraltete Benennung eines Hügels. Im Oberdeutschen, wo sie noch üblich ist, lautet sie in einigen Gegenden auch Bichel, oder Pichel, bey dem Ottfried Buhil, bey dem Notker Buol, Puol, bey dem Willeram Buhel, im Theuerdanke Pühel. Für Bäule findet man im Oberdeutschen gleichfalls Bühel, und Notker gebraucht Puol von einem jeden Haufen. Es scheinet eine Ableitung von Buik, Buk, Bieg zu seyn, welches ehedem häufig in der Bedeutung eines Hügels oder Haufens vorkam, und dann würde es zu dem Zeitworte biegen gehören. Wenn man aber die Aspiration für nichts rechnen will, so könnte es sich auch von boll, rund, ableiten lassen. Im Nieders. ist Bult, Bulten, gleichfalls ein Hügel. Besonders bedeutet Bülte im Torfgraben einen runden Haufen Torf, der wie ein Bienenstock gewölbet ist, damit das Wasser ablaufe. Stellet dieser Haufe ein Viereck vor, so heißet er eine Klote.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1248.
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