Bārte (1), die

[739] 1. Die Bārte, plur. die -n, hornatige Körper in einigen Wallfischarten, die ihnen statt der Zähne dienen, in der obern Kinnlade fest sitzen, und in eine in der untern Kinnlade befindliche Vertiefung passen. Das so genannte Fischbein wird aus diesen Barten gespalten, die bey jungen Wallfischen blau, bey alten braun und schwarz, bey den Finnfischen aber gelb gestreift aussehen.

Anm. Die weichere Niedersächsische Mundart spricht dieses Wort gemeiniglich Bare aus. Da diese Barten inwendig mit Fäden, wie Schweinsborsten, versehen und rauch sind, so könnte man glauben, daß sie so viel als Bart, Bärte bedeuten sollten. Allein es scheinet vielmehr, daß dieses Wort zu Barre gehöret, weil die rohen unzubereiteten Barten den Barren nicht unähnlich sehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 739.
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