Bake, die

[694] * Die Bake, plur. die -n, in der Seefahrt, ein Zeichen für Schiffende, damit sie wissen, wo entweder die Anfurt und Einfahrt oder auch das Fahrwasser ist. Dieses Zeichen ist entweder eine Tonne, welche so im Wasser befestiget wird, daß sie auf demselben schwimmet, oder auch ein Feuerbecken auf einem erhabenen[694] Orte oder Thurme, oder auch nur eingeschlagene Pfähle oder Stangen. Alle diese Zeichen heißen Baken, und nach Maßgebung ihrer Beschaffenheit, eine Baktonne, eine Feuerbake, in Hamburg Blüse, Bleuster, von Blaß, Flamme, Gluth u.s.f. Derjenige, der die Aufsicht über eine solche Bake hat, wird der Bakenmeister, und das Geld, welches die einlaufenden Schiffe dafür erlegen, das Bakengeld genannt. S. auch Tonnengeld und Tonnenmeister.

Anm. Das a lautet in diesem Worte gedehnt; der darauf folgende Consonans muß also ein einfaches k und kein ck seyn. Das Wort selbst ist Niederdeutschen Ursprunges, ohne Zweifel von dem Angels. Beacn, Engl. Beacon, ein Zeichen, wovon auch in dem mittlern Lateine Bagia ein Zeichen bedeutet. Von einem andern ähnlichen Worte, in welchem der Begriff der Vertiefung der herrschende ist, S. Becken, ist die Bake in einigen Gegenden eine Öffnung in dem Eise, in welchem Falle es aber doch am häufigsten Wake geschrieben und gesprochen wird; S. dasselbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 694-695.
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