Balche, die

[696] Die Balche, plur. die -n, ein in Oberdeutschland sehr berühmter und schmackhafter Fisch, welcher dem Häringe gleicht, außer daß er größer und bis 1 Zoll lang wird, auch von bläulicher Farbe ist. Er wird nur allein in dem Bodensee gefangen, gehöret zu dem Salmo des Linné, und wird auch Baal, Felche, Blauling, Gangfisch, Pferren, Lat. Farra, Fora, Pala genannt. S. davon Sparrmanns Nachricht in Martini‘s Geschichte der Natur, Th. 4, S. 651. Er hat den Nahmen ohne Zweifel von der fahlen, falben, oder bläulichen Farbe, welcher auch die Bilchmaus ihren Nahmen zu danken hat. Am Bodensee nennt man diesen Fisch im ersten Jahre Heuerling, im zweyten Stübe oder Steube, im dritten Gangfisch, und gegen das Ende Springer, im vierten Ränke, im fünften Halbfelch, im sechsten Dreyer, und im siebenten eigentlich erst Balche oder Felche. Außer dieser edlern Art, welche vollständig Blaubalche oder Blaufelche genannt wird, gibt es noch eine geringere, welche weißlich von Farbe ist, und Weißfelche oder Adelfisch genannt wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 696.
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