Banse, die

[722] Die Banse, oder Banze, plur. die -n. 1) In der Landwirthschaft, der Platz in einer Scheuer zu beyden Seiten der Tenne, wohin die Garben gelegt werden; in Oberdeutschland Tast, in der Lausitz Alter, und in einigen Gegenden im Reiche Baar, und Barn, S. Barn, in Nieders. Fack, Fach, ingleichen Taß, womit das Franz. Tas, ein Haufen, überein kommt. 2) Ein großer viereckter Korb, zu Verführung allerley Waaren, vornehmlich der Kessel und Arbeiten der Kupferschmiede.

Anm. Schon bey den Gothen bedeutete Bansta eine Scheuer, und bey den Niedersachsen hat Banse und Kornbanse eben diese Bedeutung. Banasta, Banastum, Bansta, Bansella, bedeutet in dem Lateine des 13ten und des folgenden Jahrhundertes einen jeden Korb, besonders aber einen größern. In den Französischen Niederlanden ist Banse ein jeder Korb; in der Provence aber wird Banasto ein großer, und Banastoun ein kleiner Korb genannt. In einigen Mundarten lautet dieses Wort auch der Bansen. S. das folgende und das Verbum Bansen, ingleichen Benne.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 722.
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