Barbe (3), die

[729] 3. Die Barbe, plur. die -n, ein Nahme, welcher zweyerley Fischen, wegen ihrer Bartfäden, die ihnen das Ansehen eines Bartes geben, beygeleget wird. 1) Der Flußbarbe, welche gemeiniglich nur schlechthin Barbe genannt wird, und welche Linné zu dem Karpfengeschlechte rechnet, und sie Cyprinus Barbus nennet. Sie hat die Bauchfinnen hinter den Brustfinnen, und vier Bartfäden. 2) Der See oder Meerbarde, Mullus Barbatus, L. welche zu der Classe gehöret, dir die Bauchfinnen unter den Brustfinnen haben, purpurrothe und wie Gold glänzende Flecken und zwey Bartfäden hat. Sie wird auch Rothbart, und bey Eckernförde Schmerbutte und Baguntken genannt.

Anm. Die Flußbarbe, oder am häufigsten nur schlechthin genannte Barbe, heißt bey dem Cicero und Varro barbatulus und barbatus, im Französ. Barbeau und Barbon, im Ital. Barbo, im Engl. Barb und Barbel, im Dänischen Barbe, und im Russischen Barbera. Die Oberdeutschen nennen sie vermittelst einer gewöhnlichen Verwechselung der Lippenbuchstaben Barme, womit auch das Böhmische Parma überein kommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 729.
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