Bedecken

[778] Bedêcken, verb. reg. act. gänzlich decken. 1) In eigentlicher Bedeutung. Das Haupt, das Gesicht bedecken. Der Schnee bedeckt die Erde. Der Himmel bedeckt sich mit Wolken. Sich bedecken, in höflichen Ausdrücken, den Hut aufsetzen. 2) Figürlich. (a) In der edlern Sprechart, von verschiedenen Thieren, sich zur Fortpflanzung vermischen. In diesem Verstande gebrauchen die Jäger dieses Wort von den Hirschen. S. auch Beschlagen und Begatten. (b) Beschützen, wider eine Gewalt von Außen sichern. Die Berge bedecken die Stadt. Das Lager wird von Bergen bedeckt. Besonders im Kriege, durch Soldaten vor allem Anfall sichern. Eine Stadt, einen Transport Lebensmittel bedecken. (c) Dem Gesichte entziehen. Der bedeckte Weg, in dem Festungsbaue, der Weg vor der Brustwehre des Glacis, welchen man von Außen nicht siehet. Seine guten Eigenschaften bedecken diesen Fehler, Weiße. (d) Sicherheit gegen den Verlust seines Eigenthums gewähren. Ich bin bedeckt, oder gedeckt, sagt ein Gläubiger, wenn er außer dem Schuldscheine noch mit Hypothek, Pfand, oder Bürgen versehen ist.

Anm. Bedecken, Dän. bedäcke, bey dem Ottfried bitheken, bey dem Notker bedechen und pedechen, ging, so wie das einfache decken ehedem irregulär, daher es im Particip. Pass. auch badaht und pitact hatte. S. Decken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 778.
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