Behüthen

[817] Behüthen, verb. reg. act. 1) So fern hüthen pascere bedeutet. Einen Ort, ein Feld mit dem Viehe behüthen, das Vieh dahin zur Weide treiben. 2) Von hüthen, custodire, bewahren, beschützen, das Böse von jemanden abwenden, in welchem Verstande dieses Wort noch am häufigsten von Gott gebraucht wird. Gott wird mich davon behüthen. Der Himmel behüthe dich! Behüthe Gott! Behüthe der Himmel! ist oft im gemeinen Leben eine Formel, theils seine Furcht und seinen Widerwillen vor oder wider etwas an den Tag zu legen, theils auch mit einer Art des Affectes zu verneinen.

Anm. Pehueten kommt in dieser Bedeutung schon bey dem Notker vor. Winsbeck gebraucht sich behuetan auch intransitive, für sich hüthen. Im Niedersächsischen lautet dieses Zeitwort behöden. Das Hauptwort die Behüthung ist nur in der ersten Bedeutung gebräuchlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 817.
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