Beklemmen

[833] Beklêmmen, verb. reg. act. wie das einfache klemmen, in die Enge bringen und drücken; doch nur in der figürlichen Bedeutung, Verlegenheit, Beängstigung verursachen. Sich in beklemmten Umständen befinden.


Ach wie beklemmt mirs das Herz!

Gell.


Ich weiß nicht was für Angst mein traurig Herz beklemmt,

Weiße.


Daher die Beklemmung, so wohl von der Handlung, als auch der Empfindung eines hohen Grades der Angst, wobey die Brust gleichsam zusammen gepresset wird.

[833] Anm. Einige gebrauchen dieses Zeitwort noch irregulär, z.B.


Mit aufgerecktem Hals schnauft der beklommne Stier,

Haged.


S. Klemmen. Die Niedersachsen gebrauchen für beklemmen und Beklemmung benauen und Benautheit, von nau, genau, enge.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 833-834.
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