Berappen

[855] Berappen, verb. reg. act. bey den Mäurern, eine Wand berappen, sie vor dem Tünchen mit Kalk oder Mörtel bewerfen, oder überziehen. Im Schwedischen heißt diese Arbeit rappa, und im Französischen crepir. Ihre glaubt, das erstere könne von dem letztern, oder auch von dem Holländischen Rappe, die Rinde, die sich auf den Wänden setzet, abstammen. Allein es kann mit diesem Worte auch auf das Abraffen des angeworfenen Kalkes gesehen werden, welches bey dieser Arbeit wirklich geschiehet, um überall eine gleiche Fläche zu erhalten. Rapen und rappen bedeuten im Niedersächsischen raffen. So auch die Berappung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 855.
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