Besamen

[889] Besamen, verb. reg. act. 1) In einigen Gegenden so viel als besäen. Ein Feld mit Gerste besamen. 2) Sich besamen, sich[889] durch den Samen fortpflanzen. Die biblischen Redensarten: Wenn ein Weib besamet wird und gebieret ein Knäblein, 3 Mos. 12,2, du sollst auch nicht bey deines Nächsten Weib liegen, sie zu besamen, Kap. 18, 20; es kommt die Zeit, daß ich das Haus Israel besamen will, Jer. 31, 27, sind im Hochdeutschen ungewöhnlich. So auch die Besamung.

Anm. Ehedem bedeutete dieses Wort auch versammeln, und, sich mit einem großen Heere besamen, hieß so viel als ein großes Heer auf die Beine bringen. S. Sammeln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 889-890.
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