Bespringen

[919] Bespringen, verb. irreg. act. S. Springen. 1) Auf etwas springen, besonders zur Befruchtung, von einigen großen Thieren, im gemeinen Leben. So bespringt der Hengst die Stute, und der Ochs die Kuh. 2) Sich mit einem Sprunge nähern, in welcher Bedeutung die Jäger einen balzenden Auerhahn bespringen, wenn sie sich ihm hurtig um einige Schritte nähern. Daher die Bespringung.

Anm. Von dieser letztern Bedeutung haben einige Oberdeutsche Gegenden den figürlichen Gebrauch des feindlichen Angriffes.


Samson – als er ward besprungen,

Befochten und gedruckt,

Opitz.


Will die Sünde mich bespringen,

Gryph.


Wie heftig Sturm und Wetter

Ein schwaches Reis bespringt,

Gryph.


In der ersten Bedeutung kommt dieses Wort so wohl mit dem Schwed. bespringa, als auch dem Latein. salire und dem Angels. stallion überein. Von dem letztern haben die Franzosen noch das Wort Etalon für einen Zuchthengst, Beschäler. S. auch Begatten und Beschälen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 919.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika