Bestecken

[927] Bestêcken, verb. reg. act. 1) Für das einfache stecken; doch nur in den gemeinen Mundarten, wo man mehrmahls bestecken bleiben, für stecken bleiben höret.


Ob er besteckt mit seinem füeß,

So thu im deßhalben khein püeß,


d.i. hilf ihm nicht,

Theuerd.


Da traff ein Loch

Der Held und besteckt darinnen,

Theuerd.


Wo dieses Zeitwort zugleich ein Neutrum ist. 2) Was in eine Sache gehöret, in dieselbe stecken, oder so viel in oder um dieselbe stecken, als sie fassen kann. So besteckt man das Grab eines Freundes mit Blumen; der Gärtner besteckt ein Beet mit Erbsen oder Bohnen, und der Koch eine Speise mit Zimmet. Auf ähnliche Art werden die Bohnen oder Erbsen besteckt, wenn man die Stangen in die Erde steckt, an welche sie sich hinauf ranken sollen. Der Bergmann besteckt die Bergeisen, wenn er sie mit einem Helme oder Stiele versiehet, und der Jäger besteckt[927] die Feldhühner, wenn er das Steckgarn um selbige her aufstellet, sie zu fangen. So auch die Besteckung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 927-928.
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