Beuchen

[954] Beuchen, verb. reg. act. schmutzige Wäsche oder andere Leinwand in Lauge einweichen, welche Verrichtung an andern Orten laugen, und einlaugen heißt. Daher das Bēuchfáß, ein besonderes Faß auf hohen Füßen, in welchem die Wäsche gebeuchet wird, und welches an einigen Orten auch eine Beuchstunze heißt.

Anm. Die unbeständigen Mundarten sprechen dieses in Ober- und Niederdeutschland bekannte Wort bald bäuchen, beichen, buchen, und büchen, bald aber auch peuchen und püchen aus. In Niedersachsen lautet es büken, im Schwed. byka, im Dän. byge, im Franz. buquer, buer, im Ital. bucalare. Im Engl. bedeutet Buck, im Ital. Bucata, im Franz. Bueé, und im Span. und dem mittlern Lateine Bugada, Lauge. Menage hält ein gewisses Buca, ein Loch, für das Stammwort, weil man die Lauge durch ein Loch wieder abfließen lässet; die ungereimteste Ableitung, die vielleicht nur möglich ist. Nach Frischen und dem Junius ist Bak, ein Gefäß, und nach den Verfassern des Bremisch-Niedersächsischen Wörterbuches die Büche das Stammwort, weil die Lauge gemeiniglich von Büchenasche gemacht werde. Wahrscheinlicher ist Huetii und Wachters Meinung, die es zu dem Lateinischen buo, buere rechnen, welches noch in imbuere vorhanden ist. S. auch Bökel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 954.
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