Biene, die

[1005] Die Biene, plur. die -n. 1) Ein bekanntes Insekt, dessen künstlichem Fleiße wir das Daseyn des Honiges und des Wachses zu danken haben. Zahme Bienen, welche in den Gärten gehalten, und von Menschen gewartet werden. Wilde Bienen, welche sich in großen Wäldern aufhalten, in hohlen Bäumen bauen, und raucher, schwärzer und dicker als die zahmen sind. 2) * Ein Bienenstock, im gemeinen Leben mancher Gegenden. Die Biene ist schwer. 3) Ein vor kurzem entdecktes Gestirn am Süderpole wird auch die Biene oder Fliege genannt.

Anm. Bey dem Notker lautet dieser Nahme Bine, bey den Schwäbischen Dichtern Bin, im Österreichischen Bein, in andern Oberdeutschen Mundarten Bie, im Dän. Bie, im Schwed. Bi, im Angels. Beo, im Engl. Bee. Es scheinet ein sehr altes Wort zu seyn, und schon in dem Latein. apis zum Grunde zu liegen. Aber eben dieses hohe Alterthum macht auch dessen Abstammung ungewiß; denn daß es zu dem Hebr. Banah, und Angels. byan, bauen, wohnen, gehöre, wie Wachter behauptet, ist eine bloße Muthmaßung. Der Niedersächs. Nahme dieses Insectes lautet Imme, Ympe, Im Friesischen Ihme. Ymme kommt auch in dem Schwabenspiegel vor. S. auch Zeidel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1005.
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