Bingelkraut, das

[1025] Das Bingelkraut, des -es, plur. inus. eine Pflanze; Mercurialis, L. Sie wächset in den Europäischen Hainen und an unwegsamen schattigen Örtern. Der Deutsche Nahme soll von dem Niedersächs. binkeln, den Urin lassen, abstammen, weil die Pflanze den Urin treibet. Weil man sie auch zu Klystieren gebraucht, so wird sie im gemeinen Leben auch Klystierkraut, sonst aber auch Hundskohl, Hundsmelde, Mistmelde, Scheißmelde, Speckmelde, Kühwurz, Wintergrün u.s.f. genannt. Im Dänischen heißt sie gleichfalls Bingelurt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1025.
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