Bisweilen

[1036] Bisweilen, adv. temp. für zu manchen Zeiten, dann und wann, zuweilen, und im Oberdeutschen auch unterweilen. Bisweilen sind sie gut, bisweilen auch nicht. Er geht bisweilen ganz vertraut mit mir um. Ich sehe ihn bisweilen sehr geschäftig.

Anm. Dieses Nebenwort ist aus Weile zusammen gesetzt, welches einen jeden Zeittheil bedeutet. Für bisweilen gebraucht Notker wilon, und Willeram ettenuuillo, wo die erste Hälfte die Sylbe icht, et, ist. S. Etwas. Bi wilen findet sich schon bey den Schwäbischen Dichtern.


Ein twingen von frouuen

Machet mannes herze

Bi wilen truric und underwilen fro,

Kristan von Hamle;


woraus zugleich erhellet, daß die erste Sylbe dieses Nebenwortes nicht die Partikel bis, sondern das Vorwort bey ist, welches nachmahls, vermuthlich um des Wohlklanges willen, ein s mit in seine Gesellschaft genommen hat. Im Nieders. ist für bisweilen bywilen, sumwilen, und sumtieds, im Osnabrückischen alwanner, im Holländ. somwylen, somtyds, im Engl. aber sometimes üblich. Sumestunt kommt auch bey dem Willeram, und unterstunden in den spätern Zeiten vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1036.
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