Bleihe, die

[1064] Die Bleihe, plur. die -n, eine Art breiter Weißfische mit einem kleinen Kopfe und mittelmäßig großen Schuppen, welcher gemeiniglich zwey bis drey, zuweilen aber auch sechs und mehr Pfund schwer wird; Cyprinus Brama, L. Er gleichet dem Brassen, mit welchem er oft verwechselt wird, und leichet im May und zu Anfange des Junii. Im Oberdeutschen heißt dieser Fisch auch Plee, Blie, Blauling, Balche, im Nieders. Bleie, Blackfisch, Bleier, Bleiert, im Holländ. Bleye, in den Nordischen Mundarten Bleege. Kleine Bleihen heißen im Oberdeutschen Bliegg, Blickt, Bliggle, in der Mark Brandenburg Plötzen, im Nieders. Bleiken, Bleken. S. auch Albule. Bleihen, welche ein Jahr und darüber sind, werden im Brandenburgischen Bleihfinken, und wenn sie zwey und drey Jahre alt sind, Schóßbleihen genannt. Der Nahme rühret ohne Zweifel von der bleichen Farbe her, von welcher diese ganze Classe auch den Nahmen der Weißfische erhalten hat. In einigen Gegenden ist dieses Wort männlichen Geschlechtes, der Bleihe. Viele schreiben es Bley oder Bleye, verdunkeln aber dadurch die Abstammung von bleich noch mehr.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1064.
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