Blinken

[1077] Blinken, verb. reg. neutr. mit haben, welches vorzüglich im gemeinen Leben gebraucht wird. 1) Glänzen, schimmernd blicken. Es ist gefegt, daß es (das Schwert) blinken soll, Hesek. 21, 10. Wenn ich mein Schwert wider sie blinken lasse, Kap. 32, 10. Man siehet die Äxte oben her blinken, Ps. 74.


Edles Nachtlicht komm: es kömmt,

Luna läßt ihr Silber blinken,

Opitz.


Er blinkt mit güldnen Strahlen,

Der Stern von Mitternacht,

Opitz.


Wie strahlt das Feuer schöner Augen,

Wie blinkt der helle Rebensaft!

Haged.


Ein Schenktisch von Krystall wo frische Weine blinken,

Wiel.


2) Mit halb verschlossenen Augenliedern blicken. Mit den Augen blinken. Nieders. plinken, plinkogen, glienken, Engl. to gleam, glimmern, schimmern. S. Blinzen.

Anm. Dieses Wort lautet im Schwed. gleichfalls blinka, und ist das Frequentativum entweder von blicken, oder unmittelbar von dem veralteten bliga, sehen. In den gemeinen Mundarten[1077] ist von blinken ein neues Frequentativum blinkern üblich. S. auch Flinker.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1077-1078.
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